Was ist selbstverletzendes verhalten?

Selbstverletzendes Verhalten (SVV) bezieht sich auf absichtliche Handlungen, bei denen eine Person sich selbst Schaden zufügt, aber nicht mit dem Ziel, sich umzubringen. Diese Verhaltensweisen können in verschiedenen Formen auftreten, wie beispielsweise Schneiden, Verbrennen, Kratzen oder Schlagen. SVV kann emotionalen Schmerz lindern oder das Gefühl der Kontrolle über negative Emotionen oder Erfahrungen wiederherstellen.

Menschen, die SVV ausüben, tun dies oft in Momenten intensiver emotionaler Belastung, wie z.B. Wut, Trauer, Angst oder Hilflosigkeit. Es kann auch als Bewältigungsmechanismus eingesetzt werden, um mit schwierigen Erlebnissen, traumatischen Erinnerungen oder unerträglichen Stimmungen umzugehen. SVV kann auch ein Symptom für psychische Störungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, Depressionen, Essstörungen oder Posttraumatische Belastungsstörung sein.

Es ist wichtig zu verstehen, dass selbstverletzendes Verhalten eine Warnung für tiefere emotionale oder psychische Probleme sein kann. Menschen, die sich selbst verletzen, benötigen Unterstützung und professionelle Hilfe, um Wege zu finden, mit ihren Emotionen umzugehen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Es ist wichtig, dass sie mit einer medizinischen Fachkraft, einem Therapeuten oder Berater sprechen, die ihnen helfen können, die zugrunde liegenden Ursachen für ihr selbstverletzendes Verhalten zu identifizieren und angemessene Unterstützung anzubieten.

Unbehandeltes SVV kann schwerwiegende Konsequenzen haben, einschließlich Infektionen, dauerhafter Narbenbildung, Nervenschäden oder sogar lebensbedrohlichen Verletzungen. Es ist daher wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen, um die Ursachen des SVV anzugehen und geeignete Behandlungen oder Therapien zu erhalten.